Donnerstag, 13. November 2014

[Sandra] Rezension zu "So finster, so kalt" von Diana Menschig

Obwohl ich zur Zeit fast nur Liebesromane lese, hat mich das Buch "So finster, so kalt" von Diana Menschig sehr neugierig gemacht.
Aufgrund des Klappentextes und des Covers dachte ich, es passt gut in die herbstliche Zeit: die Tage werden kälter und dunkler, Halloween ist gerade vorbei...
Mir war nach einem Buch, das düster und mysteriös ist. Mit "So finster, so kalt" habe ich genau die richtige Wahl getroffen.
Die Geschichte fängt an mit einem sehr interessanten Prolog, der mich überhaupt erst animiert hat, mir das Buch genauer anzuschauen.
Man begleitet 3 Kinder in einem Wald zum "Knusperhäuschen"  schnell wird klar, dass das Buch an das Märchen "Hänsel und Gretel" anlehnt.
Die Kinder entdecken, dass die Bewohnerin des Waldhauses tot ist. Da es ihnen nun niemand mehr verbieten kann, nutzen die Kinder die Gelegenheit um in den Verbotenen Garten zu gehen...

Als die eigentliche Geschichte beginnt, erfährt man, dass die tote Frau die Oma unserer Protagonistin Merle, eine sehr ehrgeizige Anwältin, die zunehmend von gruseligen Albträumen geplagt wird, ist.
Merle reist zur Beerdigung in ihre alte Heimat und kehrt mit eine Stapel alter Unterlagen zurück, die ihr ein großes Rätsel sind und die einige Fragen zu ihren Vorfahren aufwerfen. Sie kontaktiert Jakob Wolff, einen Freiburger Germanisten und Märchenspezialisten, und versucht, den Fragen auf den Grund zu gehen.

Die Geschichte fängt zunächst sehr traurig an. Schnell schwingt die Grundstimmung jedoch um: Es wird düster, irgendwie unheimlich.
Es gibt öfter Rückblenden ins Jahr 1598, die von Hans und einem dämonischen Mädchen handeln - Und diese Rückblenden haben es echt in sich!
Zuerst dachte ich "Och nöö, Rückblenden...Historisches..." - das ist ja eigentlich nicht so mein Ding. Im Endeffekt waren es aber gerade diese Seiten, die beim Lesen wirklich ein unbehagliches Gefühl hervorgerufen und mich richtig gefesselt haben.

Die Autorin hält sich während des ganzen Buches nicht mit "unwichtigen" Dingen auf, sondern überspringt manche Dinge (die nicht direkt zur Geschichte beitragen) zeitlich und erklärt nur kurz, was in der Zwischenzeit passiert ist. Das hat mich zunächst etwas irritiert; schnell habe ich mich aber daran gewöhnt und war sogar dankbar dafür, weil es das Erzähltempo, das insgesamt recht langsam ist, etwas steigert.

Insgesamt sorgt das Buch an vielen Stellen für Gänsehaut und schaurige Lesezeit. Es hat einen starken Bezug zur Realität, heute und im 16. Jahrhundert, und das macht es so spannend und authentisch.

Wer also eine märchenbezogene Geschichte lesen möchte, die einem einen Schauer einjagt und ein düsteres Rätsel aufwirft, dem kann ich "So finster, so kalt" ans Herz legen. Gerade an dunklen Herbst/Winterabenden ist dieses Buch sicher mehr als nur einen Blick wert.

Das süße Rezept für "finsterkalte Lebkuchenmännlein" am Anfang des Buches werde ich übrigens bald mal ausprobieren :)

Hier gelangt ihr zum Amazon-Link.
Hier gelangt ihr zur Droemer-Knaur-Seite des Buches.





Diana Menschig, geboren 1973, arbeitet als selbständige Dozentin und Autorin. Wenn sie nicht gerade in fantastischen Parallelwelten unterwegs ist, teilt sie sich mit ihrem Mann, zwei Hunden und einer Katze ein Haus am Niederrhein.

(c) privat, Quelle: droemer-knaur

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