Mittwoch, 29. Juli 2015

[Kathy + Sandra] Rezension "Die Welt ist kein Ozean" von Alexa Henning von Lange


cbt Verlag
broschiert 14,99€
ISBN: 978-3570162965
Buch bei randomhouse.de

Klappentext/Inhalt:
"Ausgerechnet in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche will die 16-jährige Franzi ihr Schulpraktikum machen. Sie stellt sich das abenteuerlich und besonders vor – muss aber schnell erkennen, dass sie eine Welt betritt, in der die Normalität außer Kraft gesetzt ist. Hier trifft sie auf den 18-jährigen Tucker – und Tucker trifft sie voll ins Herz. Nach einem traumatischen Erlebnis spricht er nicht mehr. Tief in sich zurückgezogen, dreht er im Schwimmbad seine Runden, am liebsten unter Wasser, wo ihn keiner erreichen kann. Behutsam versucht Franzi, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Als ihr das gelingt, steht sie vor einer schweren Entscheidung: Soll sie wie geplant für eine Zeit ins Ausland gehen? Oder dem Herzen folgen, das gerade erst wieder zu sprechen begonnen hat?"


Allgemeines:
Dieses Buch ist toll! Keine Frage. Jeder, der es noch nicht gelesen hat, sollte es tun. Es ist einfühlsam, unheimlich berührend und treibt mir zum Schluss hin öfter mal die Tränen in die Augen. Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert, mir war Angst und Bange und nebenbei hat die Autorin den Leser viel über Mutismus und andere psychische Krankheiten erfahren lassen. Die Geschichte hatte eine tolle Länge, es war immer spannend und ich hatte nie das Gefühl, hier hätte man es kürzen können. Das Ende war wunderschön und hätte nicht besser gewählt werden können.

Cover:
Das Cover zeigt ein Mädchen mit roten Haaren und Wasser in einer großen Welle. Das passt auch ganz gut zum Inhalt, denn die Protagonistin hat rote Haare und Tuckers Geschichte passt zum Wasser.
Ich finde das Cover so so schön! Es ist unheimlich toll, wie die Farben zusammen spielen. Außerdem passt es einfach zum Buch. Die Protagonistin hat rotes krauses Haar und Wasser spielt eine zentrale Rolle.


Schreibstil:
Das Buch ist total angenehm locker geschrieben. Man kann es flüssig weglesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Durch den recht einfachen Schreibstil ist das Buch aber keineswegs flach oder emotionslos, sondern sehr einfühlsam und authentisch. Ich konnte mir die Personen alle gut vorstellen und auch die ganze Atmosphäre in der psychiatrischen Klinik wurde sehr schön rübergebracht.
Der Schreibstil ist toll! Man fliegt nur so durch die Seiten, weil die Autorin so fesselnd schreibt. So schnell habe ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen. Die Kapitel sind von der Länge her gut gewählt und über jedem Kapitel ist die Kapitelbezeichnung mit einem tollen Symbol festgehalten.


Charaktere:
Hauptsächlich geht es um Franzi und Tucker. Franzi ist ein 16jähriges Mädchen, das sehr behütet aufgewachsen ist. Sie will einfach mal etwas Anderes erleben, auch mal sehen, dass im Leben nicht nur alles behütet und geschützt ablaufen kann, deshalb macht sie ein Praktikum in der psychiatrischen Klinik. Franzi war mir sofort sympathisch, denn sie wirkte echt und einfühlsam. Ich konnte ihre Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Tucker hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich und spricht seitdem nicht mehr. In der Klinik ist er wohl der Patient, an den die Ärzte am wenigsten herankommen. Obwohl Tucker nicht spricht, hatte ich direkt eine Vorstellung von ihm. Ich hatte ein Bild vor Augen, das gut zu ihm passen könnte und er scheint auch ein sehr lieber Mensch zu sein, nur halt mit einem schlimmen Erlebnis, das ihn stark

Neben Franzi und Tucker gibt es noch andere wichtige Charaktere, nämlich Franzis beste Freundin Nelli und Franzis Eltern.
Nelli scheint zunächst etwas abgebrüht, aber dabei witzig und sympathisch. Gerade etwas in der Pubertät und am Herumprobieren mit Jungs. Manchmal gibt sie etwas kalte Aussagen von sich. Nicht aber, weil sie selbst kalt ist, sondern weil auch sie etwas auf dem Herzen hat, denn ihr Vater hat einfach so die Familie verlassen und das belastet sie sehr.
Franzis Eltern, vor allem der Vater, konnte ich mir auch ganz genau vorstellen. Der Vater ist wirklich ein Guter. Er ist genau die Art von Vater, die ich in Büchern (und in echt haha :D) mag. Der überarbeitete Vater, der aber genau im richtigen Moment ein liebevoller Vater ist. Einfach toll! Und Franzis Mutter ist auch eine ganz liebe - auch wenn sie Franzi mit ihrer Fürsorge und ihren Ängsten etwas erdrückt.

Die Protagonisten Franzi und Tucker waren zwei sehr tolle Charaktere, die ich gerne auf ihrer Reise begleitet habe. Franzi spielt für ihr Leben gerne Klavier und möchte nach dem zweiwöchigen Praktikum in der Kinder- und Jugendpsychatrie für ein Jahr nach Australien auf ein Musikinternat geht. Sie ist einfühlsam, kann aber auch resigniert wirken. Sie hat es nicht immer leicht mit ihren Eltern, vorallem mit ihrer Mutter, die ein Idealbild von Franzi hat, dass Franzi aber nicht gerne erfüllt. Aber auf der anderen Seite geht sie toll mit den Jugendlichen aus der Psychatrie um, zeigt ihnen, wie toll das Leben sein kann und kommt bei mir als Leser unheimlich gut an.
Tucker ist seit einem Jahr ind er Jugendpsychatrie und leidet am völligen Mutismus. Das heißt er spricht oder kommunizert seit einem Jahr mit niemandem. Er hat ein traumatisches Erlebnis erlebt, das ihn in diese Situation gebracht hat. Er ist zurückgezogen, was an seiner Erkrankung liegt. Aber, das was man von ihm erfährt, obwohl er nicht spricht, ist ein toller, warmer Mensch. Er zeigt auch ohne Worte seine Gefühle und macht eine sehr wunderbare Entwicklung durch.

Nebencharaktere wie die Eltern von Franzi, Schwester Maggie oder Nelli haben das Buch zu dem gemacht, dass es ist. Die Eltern sind Eltern, wie sie im Buche stehen. Es gibt hier und da Stress mit Franzi, aber vorallem die Mutter macht eine Entwicklung durch, mit der ich nicht gerechnet habe. Der Vater ist der vielbeschäftigte Familienvater, der aber im richtigen Zeitpunkt für seine Familie da ist. Toller Typ!
Nelli ist anstrengend gewesen, ich mochte sie nicht so. Sie wirkte auf mich sehr egoistisch und rüpelhaft. Sie fand selten die richtigen Worte, obwohl Franzi das ein oder andere Mal hilfesuchend bei ihr vorbei kam. Das hat sich leider auch durch das ganze Buch gezogen.
Schwester Maggie, Franzis Anleiterin im Praktikum, ist die gute Seele des Buches. Anfangs dachte ich, na mit der ist nicht gut Kirschen essen, aber sie hat das Herz am richtigen Fleck. Sie ist für Franzi da, hilft ihr wo sie nur kann und setzt sich vorallem total für sie ein.


Fazit:
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und die Geschichte hat mich wirklich gefesselt. Sie war so leicht erzählt und dennoch steckt so viel Tiefe darin. Eine ganz klare Empfehlung! 5 von 5 Sternen

Das Buch ist eine wundervolle Lektüre, die jeder gelesen haben sollte. So einfühlsam, toll und unheimlich berührend. Ich konnte das Buch in einem weglesen, weil es mich einfach so gefesselt hat. Lest es!! 5 von 5 Büchern.

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